Der Arzt, dem die Stars vertrauen
Prof. Bernd Kabelka ist Hamburgs bekanntester
Sportmediziner. Er betreut die Tennis-Elite.
Von Caroline Deuss
Er kennt die Knie von Boris Becker,
die Waden von Steffi Graf und den Rücken von Ivan Lendl.
Andre Agassi schwört auf ihn, und Goran Ivanisevic vertraut
seinem Rat. Turnierarzt Prof. Bernd Kabelka - ab 30. April
ist er wieder täglich am Rothenbaum im Einsatz. Hausbesuch
bei Hamburgs bekanntestem Sportmediziner in Blankenese. Der
smarte Doktor braust rasant im kleinen Fiat heran. Nur ein
Leihwagen - der neue Porsche des Orthopäden wird morgen
ausgeliefert. Für die 15 Minuten Verspätung entschuldigt
sich der 44-Jährige mit einem charmanten Lächeln:
"Ich wurde im OP aufgehalten."
Außer in seiner Praxis in Eppendorf
arbeitet der Arzt im Tabea-Krankenhaus in Blankenese. "Deshalb
lebe ich auch seit 1995 hier draußen in den Elbvororten.
Früher hatte ich eine Wohnung in Eimsbüttel und
bin mehrmals am Tag hin- und hergefahren." Das war für
Kabelka natürlich Spaß - denn Sportwagen und Autofahren
sind seine Passion. Er hatte sogar mal einen roten Ferrari
- doch meistens fährt er Porsche.
Seit 1989 betreut Kabelka die Tennisstars
am Rothenbaum. Seit 1995 ist er auch jedes Jahr beim Kreml
Cup in Moskau dabei. Er behandelte: Martina Navratilova, Michael
Stich, John McEnroe. "Ivan Lendl hat mir als Sportler
am meisten imponiert, weil er eine eiserne Disziplin hat."
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Kabelka baute mit seinen Kollegen
auf der Hamburger Tennisanlage ein weltweit führendes
medizinisches Zentrum auf - 1998 wurde er von der ATP-Tour
sogar als "Turnierarzt des Jahres" ausgezeichnet.
"Das Vertrauen zwischen Doktor und Spitzensportler muss
stimmen. Sie müssen auf den Rat des Mediziners hören.
Diese Männer und Frauen verdienen mit ihren Körpern
Geld und stehen unter einem enormen Leistungsdruck. Es ist
schwierig, denn als Arzt muss man sie oft bremsen."
Überzeugungskraft - die hat Kabelka.
"Selbstbewusstsein ist sicher einer meiner Haupteigenschaften.
Und ich bin sehr gewissenhaft", sagt der Sportmediziner.
Doch er ist auch Genießer und beschreibt sich als "lebenslustig".
Kabelka bekommt viele Einladungen, geht aber selten auf Partys:
"Wenn ich morgens um 7 Uhr im OP stehen muss, kann ich
nicht die Nächte durchmachen. Ab und zu macht das Feiern
aber Spaß." Genau wie Wochenendreisen nach Mecklenburg-Vorpommern
und Zigarren in Maßen.
Seine 120 Quadratmeter große
Blankeneser Wohnung ist mit Designermöbeln eingerichtet.
Kabelka lebt alleine, ist aber in festen Händen. "Meine
Freundin Katja wohnt nur fünf Minuten entfernt von hier."
Kabelka würde gern umziehen: "Eigentlich bin ich
jetzt in dem Alter für Elbblick." Demnächst
will er sich umschauen. Doch erst mal steht das Turnier am
Rothenbaum an - und ein weiterer Karriereschritt.
Prof. Kabelka arbeitet mit an der
Umwandlung des Tabea-Krankenhauses in eine orthopädische
Spezialklinik. "Wir werden uns dann unter anderem um
Patienten mit Sportverletzungen kümmern. Und die haben
bei uns das, was ich suche - einen herrlichen, unverbaubaren
Elbblick!"
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